19 Jul Brücke braucht tonnenschweres Gerüst
Erlenbach/Heilbronn. „Das ist für uns eine besondere Herausforderung“, beschreibt Bauleiter Robert Kastenberger von der Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) HOCHTIEF und Johann Bunte die Arbeiten an der neuen Brücke über die A6, die künftig Erlenbach und Heilbronn miteinander verbindet.
Die alte Brücke aus den 1960er Jahren war im Zuge des A6-Ausbaus durch den privaten Autobahnbetreiber ViA6West im August 2018 abgebrochen worden; seitdem rollt der Verkehr auf der Kreisstraße 2125 auf einer Ersatzkonstruktion aus Stahl. Doch dies ist nur ein Provisorium, wie Michael Endres von ViA6West erklärt. Für den Bau der Brücke muss ein so genanntes Traggerüst erstellt werden. Das ist aufwendig. Denn das Traggerüst hält später die Schalung und muss neben rund 110 Tonnen Bau- und Spannstahl auch die 2250 Tonnen Beton aushalten – so viel ist für den Überbau der neuen Brückenkonstruktion nötig. Größter Knackpunkt dieser Brücke über die A6 ist das so genannte „Lichtraumprofil“ mit 4,70 Meter – damit zum Beispiel alle Lkw und Doppeldeckerbusse unter dem Traggerüst durchfahren können.
Für die Herstellung der Spezialkonstruktion muss die Autobahn wie berichtet zwischen den Anschlussstellen Heilbronn/Neckarsulm und Weinsberg/Ellhofen für zweimal zehn Stunden in beiden Richtungen voll gesperrt werden – „alles andere wäre aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten“, sagt ViA6West- Pressesprecher Endres. Das passiert in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart an diesem Wochenende, Freitag, 19. Juli, von 22 Uhr bis Samstag, 20. Juli, 8 Uhr und von Samstag, 20. Juli, 22 Uhr, bis Sonntag, 21. Juli, 8 Uhr.
Bei der spektakulären Aktion müssen dabei unter anderem insgesamt 28 Stahlträger mit einer Höhe von einem Meter, einer Länge von 30,50 Meter und einem Gesamtgewicht von jeweils zehn Tonnen zentimetergenau montiert werden – über alle sechs Fahrstreifen der A6 und dem Baufeld. Und weil es sich hierbei um eine besondere Konstruktion handelt, ist ein weiterer Aufwand vonnöten: Die Längsträger werden gleich verschweißt, um ein Umkippen oder Herabfallen auf die Fahrbahn zu verhindern.
Und ebenfalls der Sicherheit geschuldet: Die heiklen Arbeiten zur Montage und Ausrichtung der Schwerlaststützen – auch Jochträger genannt – müssen von Spezialisten ausgeführt werden; die Stützen nehmen später die tonnenschwere Last auf. Alle zwei Meter ist zudem eine Kippaussteifung aus Holz und Spannstahl für die Konstruktion des Traggerüsts erforderlich, „das muss alles kraftschlüssig sein“, sagt Bauleiter Kastenberger.
Auch noch eine Besonderheit: Da die neue Brücke wie ihre Vorgängerin dem Gefälle der Kreisstraße angepasst wird, gibt es eine Längs- und Querneigung der kompletten Traggerüst- und Schalungskonstruktion sowie schräge Anschlüsse an die bereits hergestellten Widerlager. Deshalb der Aufwand.
Auch nicht üblich: Die neue Brücke wird zunächst mit der Schalung um 1,50 Meter überhöht hergestellt – damit die großen Laster auf der Autobahn auch unten durch passen. Später wird die gesamte Konstruktion mit Hydraulikstempeln – das sind eine Art überdimensionale Wagenheber – auf die Widerlager abgesenkt.
Zur Straßensperrung sollen Ortskundige an diesem Wochenende die A6-Baustelle großräumig umfahren. Laut ViA6West-Pressesprecher Endres seien auch die Navi-Betreiber informiert, damit die Autofahrer entsprechend auf die Ersatzstrecken geleitet würden.
Umleitungsempfehlung Richtung Mannheim: Von der A 81 von Richtung Würzburg kommend an der Anschlussstelle Weinsberg/Ellhofen (10) ausfahren und der U 58 folgen. Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten nicht vorher abzufahren. Von der A81 von Richtung Stuttgart kommend bis zur Anschlussstelle Weinsberg/Ellhofen (10) weiterfahren und von dort der U 58 folgen.
Von der A6 mit Fahrtrichtung Mannheim an der Anschlussstelle Weinsberg/Ellhofen (10) abfahren und der U 58 folgen.
Umleitungsempfehlung Richtung Nürnberg: An der Anschlussstelle Neckarsulm (37) ausfahren und der U 69 folgen
Nicht betroffen von den Aufbauarbeiten des Traggerüsts ist der Verkehr auf der Kreisstraße 2125 zwischen Heilbronn und Erlenbach: Hier gibt es keinerlei Behinderungen.
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