01 Dez Die „Winterhelden“ stehen parat
Bad Rappenau/Sinsheim. Für Autobahnmeister Maik Dietrich genügt ein Blick aufs Handy, wenn’s wieder Mal eine unruhige Nacht werden sollte. Denn per App bekommt er wie auch Betriebsleiter Tobias Kupfer eine Nachricht, falls winterliche Bedingungen zwischen Wiesloch und Heilbronn drohen. Die beiden Mitarbeiter von ViA6West Service sind nämlich dafür verantwortlich, dass der Verkehr auf der A6 ohne Behinderung rollen kann – gerade, wenn durch klirrende Kälte Glatteis droht oder durch Schnee winterliche Bedingungen herrschen.
Jetzt sind nämlich alle Vorbereitungen für den Winterdienst auf der A6 abgeschlossen. Rund 47 Autobahnkilometer werden von ViA6West betreut – die „Männer in Orange“ haben ihren Dienstsitz wie ViA6West selbst in Bad Rappenau in der Bonfelder Straße unmittelbar neben der Autobahn.
„Wir haben die Wetterlage immer genau im Blick“, erklärt Betriebsleiter Tobias Kupfer. Und Unterstützung erhält die schlagkräftige Truppe von Meteorologen, die als Dienstleister für die ViA6West Service GmbH & Co. KG unter Vertrag sind. Auf der Grundlage von Satellitenbildern, Wetter- und Niederschlagsradar geben die für den Kraichgau wie auch das Unterland eine präzise Vorhersage ab, „die stimmt mit 95 prozentiger Sicherheit“, sagt Tobias Kupfer weiter. Sollte kurzfristig eine extreme Wetterlage drohen, gibt’s schon mal von den Wetterspezialisten für den Autobahnabschnitt eine schnelle Warnung dann per SMS.
Die Autobahnmeisterei – seit Mai 2017 durch die ViA6West GmbH & Co. KG von privater Seite betrieben – hat damit genügend Vorlauf, um sich auf alle Widrigkeiten beim Wetter vorzubereiten. Im Zwei- oder sogar wenn notwendig im Dreischichtbetrieb sorgen die 18 Mann rund um die Uhr für Verkehrssicherheit auf der Strecke zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz.
Je nach Temperaturen sind die Streufahrzeuge frühzeitig unterwegs, „rein aus Prävention“, erklärt der Betriebsleiter weiter. Die A 6 muss schon vorher abgestreut sein, bevor die erste Schneeflocke oder der erste Frost kommt – so der Anspruch. Auch ausgeklügelte Technik hilft bei der Dosierung des Streusalzes, „das können wir grammgenau einstellen“. Hochmodern auch eine andere Ausstattung der orangen Streufahrzeuge: Über die sog. Thermologic wird per Infrarottechnik die Temperatur der Fahrbahnoberfläche kontinuierlich gemessen, der Computer dosiert dann ganz genau, wieviel Salz auf die Fahrbahn soll. „Der gezielte Einsatz von Streustoffen schont die Umwelt und erhöht auch die Verkehrssicherheit.“ Ist Glatteis angekündigt, werden zwischen fünf und zehn Gramm pro Quadratmeter auf der Straße ausgebracht, „wenn’s richtig runtermacht, erhöhen wir auf 20 bis 30 Gramm je Quadratmeter,“ ergänzt Straßenmeister Maik Dietrich.
Das läppert sich auf dem großen Autobahnabschnitt, der ja sowohl in Richtung Heilbronn wie auch in Richtung Mannheim betreut wird. Pro Einsatz können das rund 30 Tonnen beim Räum- und Streueinsatz sein, wenn alle sechs Fahrzeuge auf ihren Einsatztouren sind.
Doch nicht ausschließlich Salzkörner kommen auf die Fahrbahn der A 6. Auch Salzsole, also in Wasser aufgelöstes Salz, wird genau dosiert versprüht – das soll ebenso die Glatteisbildung verhindern. Deshalb haben die großen Lastwagen der Autobahnmeisterei neben acht Kubikmeter Salz auch 3000 Liter Sole in einem Behälter geladen. „FS 30“ nennen das die Fachleute: Feuchtsalz mit einem 30-prozentigen Soleanteil. Das Gemisch wird fein versprüht; es soll wie das Salz den Gefrierpunkt herabsetzen, also Glatteisbildung auf der Fahrbahn verhindern.
Für die erwähnten Streuvorgaben gilt allerdings eine Ausnahme. Beim so genannten „offenporigen Asphalt“ (OPA), besser bekannt als „Flüsterasphalt“. Hier muss wegen des anderen Fahrbahnaufbaus etwas mehr gestreut werden, erklärt Betriebsleiter Kupfer. „Der OPA kühlt nämlich schneller aus und ist deshalb bei gefrierender Nässe anfälliger für Glatteisbildung.“ Apropos Salz: Im Betriebshof gibt es eine eigene Salzhalle – rund 3000 Tonnen passen hier rein.
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