22 Dez Freie Fahrt auf neuen Fahrstreifen
Wiesloch/Heilbronn. Punktlandung: Der sechsstreifige Ausbau der Autobahn A6 zwischen den Anschlussstellen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz ist im Zeitplan. Jetzt wurde ein großer Teil der Strecke freigegeben. Damit ist gleichermaßen ein Meilenstein im Rahmen des Großprojekts durch den privaten Autobahnbetreiber ViA6West geschafft. „Wir sind auf der Zielgeraden“, freut sich ViA6West-Geschäftsführer Simon Dony. Jetzt gibt es freie Fahrt auf sechs Fahrstreifen, jeweils drei in Fahrtrichtung Mannheim und drei in Fahrtrichtung Nürnberg.
Die Ausbaustrecke zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg und der Bauabschnitt zwischen Bad Rappenau und Heilbronn/Untereisesheim sind fertig, lediglich Restarbeiten entlang der A6 sind in diesem Bereich noch zu bewältigen. Im nächsten Jahr gehören hierzu unter anderem der Neubau der zweiten Brückenhälfte für die Richtungsfahrbahn Mannheim über die B 292 bei Sinsheim sowie die Rampe an der Anschlussstelle Sinsheim.
Millionen Kubikmeter Erde wurden seit Baustart im Frühjahr 2017 auf den beiden zusammen 18,2 Kilometer langen Abschnitten in den zurückliegenden vier Jahren bewegt, zig Tausend Tonnen Abbruchmaterial aufbereitet und wiederverwendet. Die besondere Herausforderung: Die Ausbauarbeiten unter laufendem Verkehr, „eine Operation am offenen Herzen“, wie ViA6West Geschäftsführer Dony die Herausforderung beschreibt.
Der Bauabschnitt zwischen Sinsheim und der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg (10,8 Kilometer) hat eine Gesamtfläche (beide Richtungsfahrbahnen) von rund 313.000 Quadratmetern. Insgesamt wurden hier rund 369.000 Tonnen Asphalt eingebaut, acht Regenrückhaltebecken erstellt sowie elf Unterführungen und Brücken neu erstellt.
Der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Bad Rappenau und Heilbronn/Untereisesheim ist mit 7,4 Kilometer etwas kürzer. Hier wurden die beiden Richtungsfahrbahnen (Mannheim bzw. Nürnberg) bis auf 16 Meter (drei Fahrstreifen plus Standstreifen) verbreitert. Das entspricht einer Gesamtfläche von rund 238.000 Quadratmetern und ca. 281.000 Tonnen Asphalt.
Widrigkeiten und Hürden sind bei dem ambitionierten Vorhaben auch nicht ausgeblieben, wie Simon Dony weiter erklärt: So musste zum Beispiel für die streng geschützte Haselmaus zusätzlich eine 13 Kilometer langer Totholzstreifen aufgeschichtet werden – um nur eine der zahlreichen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen für den Natur- und Umweltschutz entlang der Strecke zu nennen.
Begonnen hatten die aufwendigen Baumaßnahmen zum sechsstreifigen Ausbau der Autobahn durch die Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) aus HOCHTIEF und Johann Bunte im Frühjahr 2017 mit den Rodungsarbeiten entlang der vorhandenen Trasse. Diese stammt noch aus den Jahren 1964 bis 1968, als die A6 von Mannheim nach Heilbronn auf einer Gesamtlänge von 78 Kilometer als sogenannte Nordverbindung realisiert wurde.
Ebenfalls gut im Plan sind die weiteren Ausbauarbeiten bis zum Weinsberger Kreuz. Die größten Bauwerke sind hier die Brücken bei Heilbronn und Neckarsulm, die die B27, die Südtangente Neckarsulm und die Heilbronner Straße überspannen. Und natürlich der Neckartalübergang, mit 1,3 Kilometern längstes Autobahnbrückenbauwerk in Baden-Württemberg. Bis Sommer 2022 sollen auch diese Arbeiten abgeschlossen sein.
„Trotz der vielfältigen, Pandemie-bedingten Behinderungen in diesem Jahr ist es gelungen, den Verkehr vertragsgerecht vor dem Jahresende freizugeben. Dies war nur möglich durch den engagierten Einsatz der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle, die den Baubetrieb in diesem turbulenten Jahr aufrechterhalten haben“, stellt Alexander Herrmann, stellvertretender Gesamtprojektleiter der BauArge dankbar fest.
„Auch wenn der Verkehr nun erstmal freie Bahn hat, wird es auch in 2021 wieder einzelne Verkehrseingriffe geben. In den bereits vor Jahren ausgebauten Abschnitten des Projektes sind Asphalterneuerungen als Erhaltungsmaßnahmen geplant und auch in den nun fertig gestellten Abschnitten haben hier und dort noch Restleistungen zu erfolgen, die mit einzelnen Verkehrseingriffen verbunden sein werden“, erklärt Rudolf Bader, Projektleiter Streckenbau der der BauArge.
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