Über der B27: Brückenbau mit Schwerlastkran

Über der B27: Brückenbau mit Schwerlastkran

Heilbronn/Neckarsulm. „Das hat ja besser geklappt als erwartet“, freut sich Bauingenieur Alexander von Liel.  Denn die tonnenschweren Fertigteile liegen millimetergenau auf den präzise ausgerichteten Stützen am Brückenbauwerk 800, der Autobahnbrücke über die B 27 zwischen Heilbronn und Neckarsulm.

Mit speziellen Tiefladern wurden die 26 Brückenteile vom Hersteller in Neumarkt/Oberpfalz nach Neckarsulm transportiert, wobei die Schwertransporte und der Spezialkran an der Baustelle der A6 beste Bedingungen hatten: Wochenlang war hier alles für das Einheben der rund 40 Tonnen schweren Fertigteile vorbereitet worden, zumal hierzu die viel befahrene Bundesstraße zwischen Heilbronn und Neckarsulm voll gesperrt werden musste.

Allerdings deutlich kürzer als ursprünglich geplant: Statt nach 39 Stunden, die für Arbeiten zwischen Freitagnacht und Sonntagnachmittag kalkuliert worden waren, konnten diese deutlich früher beendet werden. Bereits am Sonntagmorgen wurden die Absperrungen und Warnbaken entfernt, der Verkehr konnte wieder problemlos fließen. Die Autobahn selbst war nicht von den Arbeiten am Brückenbauwerk betroffen.

Bis dahin war es allerdings eine schweißtreibende Arbeit: In mehreren Arbeitsschichten wurden Non-Stopp die Fertigteile mit einem Spezialkran mit einer Tragkraft von 750 Tonnen auf die Widerlager gehoben. Im gleichen Zug wurde die Entwässerung der Brücke eingebaut, „es macht Sinn, dass wir für diese Arbeiten auch die Vollsperrung nutzen“, erklärt Bauleiter Alexander von Liel. Der 35-jährige Bauingenieur ist für die Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) von HOCHTIEF und Johann Bunte zuständig für die Brückenbauwerke der Autobahn bei Neckarsulm. Auch sie werden im Rahmen des sechsstreifigen Ausbaus der A6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz durch den privaten Autobahnbetreiber ViA6West erneuert. Mit dem Einheben der 26 Fertigteile für die Autobahnbrücke ist ein wichtiger Schritt geschafft, jetzt geht’s routinemäßig weiter. Mehrere Tonnen Bewehrungsstahl werden in den nächsten Tagen eingebaut, dann geht es an die Betonage: Das sind knapp 300 Kubikmeter Beton, die hier in einem Guss aufgebracht werden.

Bis allerdings der Verkehr über das neue Brückenbauwerk rollen kann, dauert es noch. Nach dem Betonieren wird das Bauwerk abgedichtet, mit der so genannten Kappe versehen und erst dann kommt der Asphalt. „Das wird voraussichtlich im zeitigen Frühjahr 2021 sein“, erklärt Bauleiter von Liel.

Die Brücke über die B27 bei Neckarsulm gehört neben dem Neckartalübergang zu den größten Brückenbauwerken: sie besteht aus insgesamt zwei Teilen, welche die Bundesstraße überspannen. Sie misst in ihrer Länge knapp 40 Meter und in der Breite zusammen rund 42 Meter.

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