Autobahnbrücke regelrecht zerbröselt

Autobahnbrücke regelrecht zerbröselt

Sinsheim. Bei 900 Tonnen Druck der gigantischen Knabberzangen zerbröselt selbst der härteste Beton, gegen die Spezialgeräte hatte die Autobahnbrücke nichts entgegen zu setzen. Am Samstagvormittag lag der Überbau auf der Bundesstraße und wurde hier für den Abtransport zerkleinert. Das waren immerhin knapp 1200 Kubikmeter Beton und Stahl. Anschließend werden in dem Vollsperrwochenende noch Teile der Bestandswiderlager und nach Verkehrsfreigabe der B292 die Fundamente abgebrochen. Das sind dann insgesamt rund 2000 Kubikmeter Stahlbeton, was 5000 Tonnen entspricht. Der Abbruch des Brückenbauwerks zwischen Sinsheim und Dühren klappte ohne Probleme, „letztlich alles Routine“, erklärt Bauleiter Michael Bieräugel von der Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) von Hochtief und Johann Bunte.

Vier Kettenbagger eines Spezialunternehmens waren seit Freitagnacht rund um die Uhr im Einsatz und haben den Oberbau mit Abbruchscheren und Hydraulikmeißel regelrecht pulverisiert – mit einer Kraft von über 900 Tonnen. Aufwendig allerdings die Vorbereitungen: Zum Schutz der Fahrbahn wurden auf die Bundesstraße sogenannte „Baggermatratzen“ ausgelegt, das sind massive Holzbohlen, auf denen sich die tonnenschweren Baumaschinen problemlos bewegen können. Das Abbruchmaterial selbst wird direkt der Verwertung zugeführt“, erklärt Bauleiter Bieräugel.

Die Autobahnbrücke, die die vierspurige B292/B39 zwischen Sinsheim und Dühren überspannt, wird im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A6 durch ViA6West komplett erneuert. Allerdings nicht an einem Stück, wie ViA6West-Pressesprecher Michael Endres erklärt. „Schließlich müssen die Autos und Lastwagen auch während der Ausbauzeit über die Autobahn Richtung Mannheim bzw. Richtung Nürnberg fahren können“, erklärt er.

Deshalb wurde im Frühjahr 2020 erst der südliche Teil, also Richtung Dühren, abgebrochen und anschließend an gleicher Stelle wiederaufgebaut. Jetzt war das nördliche Teilbauwerk dran. Und so schnell der Abbruch vonstattenging, müssen sich die Brückenbauer sputen: Der Ersatzneubau soll zum Ende dieses Jahres fertig sein. Zeitnah nach dem Abbruch der nördlichen Brückenhälfte startet der Neubau. Dies geschieht u.a. mit Spannbetonfertigteilen, die auf die neuen Widerlager aufgelegt werden – „im Ingenieurbau eine gängige und bewährte Praxis“, wie ViA6West-Sprecher Endres weiter erklärt.

Im Zusammenhang der umfangreichen Bauarbeiten zum durchgängig sechsstreifigen Ausbau der A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz steht ebenso die Erneuerung der so genannten Rampe, also der Autobahn-Anschlussstelle Richtung Dühren. Die Zu- und Abfahrt wird aktuell provisorisch über einen aufgeschütteten Damm geleitet. Es ist zwar lediglich eine landwirtschaftliche Verbindung zum Industriegebiet „Hinter der Dührener Mühle“, dennoch muss auch sie im Rahmen des gesamten A6-Ausbaus erneuert werden. Diese kleine Brücke ist auch schon fertig; sobald es die Witterung zulässt, finden hier die umfangreichen Erdarbeiten statt.

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